Bewahrung der Schöpfung geschieht in den Barnimer Baumschulen der Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH über ein altes Handwerk: Die Veredlung gilt als Königsdisziplin des Baumschulhandwerks und wird hier zum Erhalt alter Obstsorten gepflegt. Über sie lassen sich identische Exemplare einer Sorte heranziehen, die erhalten werden soll.
Das wird gemacht
Kunden bringen in den Monaten Januar bis April einjährige, bleistiftstarke, unverzweigte Triebe – möglichst aus dem gut belichteten äußeren Kronenbereich des alten Obstbaums. Aus diesen Edelreißern werden mit speziellen, sehr scharfen Messern und einer besonderen Schnitttechnik Teilstücke mit nur wenigen Knospen herausgeschnitten. Dann werden diese auf passend zugeschnittene Unterlagen aufgepfropft. Im Herbst können die Jungbäume dann im Pflanzencenter der Barnimer Baumschulen Biesenthal abgeholt werden.
Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums wurde die Sorte ‘Martin Luther’ veredelt und zugelassen. Sie hat historische Wurzeln und geht auf den Formenkreis der Borsdorfer Äpfel zurück, die bereits 1177 urkundlich erwähnt sind. Das Ausgangsmaterial stammt aus der Sammlung der Obstbauversuchsanstalt Müncheberg. Man kann dem Weg dieser Äpfel durch verschiedene Zisterzienser-Klöster und bis nach Potsdam folgen, wo seit 1826 ein anderer Borsdorfer Apfelbaum steht – und bis heute Früchte trägt.
Die Baumschule
Seit 1996 sind die Barnimer Baumschulen Biesenthal ein Betrieb der Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH, in dem Menschen mit Beeinträchtigungen in den kompletten Produktionsablauf und Vermarktungsprozess integriert sind. Erzeugt werden u. a. Obstgehölze, Ziersträucher, Rhododendren, Hecken- und Kletterpflanzen sowie Allee- und Obstbäume.